Ihr Lieben,
heute möchte ich Euch inspirieren, die Schlehenbüsche in Eurer Nähe zu ernten. Vielleicht kennt ihr das fertige Schlehenelixier, so lecker, gesund und kostbar, hier erzähle ich dir, wie du es selbst herstellen kannst.
Über die Schlehe
Die Schlehe gehört zu den uralten Heil- Pflanzen ihre heilende, stärkende Wirkung hat eine lange Tradition, schon unsre Ahnen vor über 5000 Jahren , nutzen die Beeren. Man fand bei frühzeitlichen Ausgrabungen, Karren voll mit Schlehenkernen und auch Ötzi trug welche in einem Lederbeutelchen bei sich. Also erinnern wir uns und verbinden uns so wieder mit unseren weisen Ahnen und ihrem vergessenen Heilwissen. Samhain naht und um so passender, unsere Wurzeln zu beleben und unsere Ahnen durch den dünner werden Schleier hindurch zu danken und einen Beerengruß darzubringen…
Nach diesem herrlichen Sommer, hängen die superreifen, sonnengeküssten Schlehen üppig in den Büschen, schaut an Knicks, Waldrändern sonnigen Wiesen… Ausschau.
So üppig, reif und voller Lebensenergie habe ich sie selten erlebt.
Eigentlich ist die optimale Erntezeit nach dem ersten Frost, da durch den Frost die enthaltene Gerbsäure gemildert wird und sie süßer schmecken. Doch leider sind dann oft die Sträucher durch Vögel schon fast geleert.
Es gibt aber die Möglichkeit, sie jetzt schon zu Ernten, Du kannst sie einfach einen Tag ins Gefrierfach zu legen.
Hier nun mein Rezept
Was Du brauchst:
- 2 kg Schlehen
- 1 kg Rohrohrzucker
- Wasser
- optional kannst du mit einer Prise Zimt und Nelken, oder Zitronensaft verfeinern
- Waage
- Tüte / Müllbeutel zum sammeln
- Nadel
- Trichter
- Sieb / Leinentuch
- Gefrierbeutel
- leere Flaschen
Zubereitung
Hast Du Dein Schlehen Plätzchen gefunden, kannst Du mit dem Pflücken der herrlich, blauen Beeren beginnen.
Wenn Du eine handliche Waage hast, kannst Du sie mitnehmen und vor Ort wiegen, so das Du genau Deine benötigte Menge pflücken kannst, am besten alles in eine große Tüte.
Und vergiß die Vögel nicht, lass ihnen noch ein paar Winterfreuden hängen.
Bedanke Dich bei Mutter Erde und dem Schlehenbusch für seine Gaben.
Zuhause wiegst Du Deine Ernte nochmal genau ab.
Nun wäschst Du die Beeren. Für einen intensiveren Geschmack, stichst Du die Beeren mit einer Nadel an, etwas Arbeit, aber es lohnt sich. Nun ab mit ihnen ins Gefrierfach, für ca. 24 Stunden.
Nun füllst Du die Schlehen in einen Topf und übergießt sie mit kochendem Wasser bis sie bedeckt sind und lässt sie so 24 Stunden stehen.
Am besten beginnst Du damit am Abend, denn diese Prozedur wiederholst Du nun 5-7 Tage. Abends hat man oft mehr Ruhe als Morgens…
Am nächsten Tag siebst Du die Flüssigkeit ab, erhitzt sie erneut und begießt wieder die Schlehen, bis sie gut bedeckt sind.
Nach 5-7 Tagen, gießt du alles durch ein feines Sieb oder Leinentuch und erhitzt nun die intensive, duftende,gesättigte Flüssigkeit, die nach und nach die Kraft der Schlehen aufgesogen hat, mit dem Rohrohrzucker.
Kochst sie einmal auf und lässt sie bei sanfter Hitze sirupartig einkochen, ca. 5-10 Minuten. Du kannst ein Probe, auf einem Tellerchen erkalten lassen und schauen, ob Dir die Konsistenz gefällt, ähnlich der Gelierprobe beim Marmelade kochen.
Nun füllst du den heißen Sirup, durch einen Trichter in saubere Flaschen, am besten mehrere kleine, so kannst du alles besser lagern.
Nach dem öffnen, im Kühlschrank lagern.
Wirkung
Stärkt die Lebenskraft, wirkt so aufbauend noch Krankheitsphasen. Wirkt beruhigend und ausgleichend.
Vitamin und Mineralstoffreich und so immunstärkend.
Die getrockneteten Beeren wirken entzündungshemmend, gut bei Zahnfleischproblemen, magenstärkend und natürlich auch immunstärkend und blutstillend, heilend bei Rheuma, Nierenersteinen und Gelbsucht.
Nun kannst du sie für Krankheitszeiten und kalte Wintertage aufbewahren, oder genießt vorbeugend zur Immunstärkung täglich ein Löffelchen.
Auch Lecker zum Dessert, Pfannkuchen & Co. Oder als Getränk in kaltem oder heißem Wasser, Tee oder Milch
Viel Freude und lass dich umwehen vom Zauber der Schlehen, dieses herrlichen, intensiven Sommers.
Ich wünsche Euch allen noch viele golden-bunte, herzberührende Herbstmomente…
Von Herzen,
Verena
Gerade produziere ich das Elixier und habe doch ein paar Fragen dazu. Werden durch das mehrmalige Erhitzen des Saftes nicht zu viele Vitamine zerstört? Schon nach 1 x 24 Stunden ist er tiefrot gefärbt. Ich finde das ein klasse Rezept und bin ganz gespannt wie es wird. Möchte aber natürlich möglichst viel der guten Inhaltsstoffe erhalten. Liebe Grüße Dorothea
Liebe Dorothea, das freut mich… du musst es ja auch nur kurz aufwallen lassen… das mit den Vitaminen mag aus unserem modernen, westlich geprägten Blickwinkel stimmen, aber es geht um so viel mehr als Vitamine, in der TCM gibt es nicht diese Angst vor zu wenig Vitaminen, da gibt es z. B. viele Rezepte, die lange gekocht werden, um Energie zuzuführen, und die wiederholte Prozedur, zieht weitere Stoffe und Energie aus den Beeren und die Zeit, Liebe & Mühe dieses sinnlichen Vorgangs in unserer schnelllebigen Welt, macht das Elixier zu einem besonderen ganzheitlichen Heilmittel.Um die volle Power aus Pflanzen zu holen benötigt man oft Hilfsmittel z. B. Alkohol, Zeit, Sonne, Wärme, Köcheln… Fühl mal hinein.. Viel Freude beim brauen, köcheln, lieben und Energie erzeugen. Möge es munden, stärken und dir diesen besonderen Winter 2020 versüßen. Herzensgrüße, Verena